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Schritt für Schritt zum Handy-User
08.11.2008 07:20 (6401 x gelesen)

Schritt für Schritt zum Handy UserSchritt für Schritt zum Handy-User

Jugendliche unterrichteten Senioren im Gebrauch des Handys. Eine für beide Altersgruppen einmalige Erfahrung.

Von Monica Mutti

 

Herrliberg. - Am Samstagmorgen sitzen elf Jugendliche erwartungsvoll im Saal des Alters- und Pflegeheims im Rebberg in Herrliberg. Sie warten auf ihre «Schützlinge». elf Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 60 und 90 Jahren, die den «Handykurs für Herrliberger Senioren» besuchen. Als sie eintreffen, werden sie am Eingang vom reformierten Pfarrer Carlo Capaul und Erika Hagmann, Leiterin der Ortsvertretung Pro Senectute, begrüsst.

Die Jugendlichen sollen mit ihren Kenntnissen den betagten Kursteilnehmern als Handy-Coaches zur Seite stehen. Dies im Rahmen eines Konfirmanden-Projekttages, den die Seniorenkontaktstelle Triangel in Zusammenarbeit mit Pfarrer Capaul anbietet.

Zuerst gelangweilt, dann begeistert

Marianne Welten aus Neftenbach leitet den Kurs. Sie ist freie Mitarbeiterin bei der Pro Senectute. Gleich zu Beginn verkündet sie die Regeln: «Es gibt einen roten Faden, und an den müsst ihr euch halten. Die Seniorinnen und Senioren geben das Handy nicht aus der Hand.» Die Jugendlichen sollen erklären, ohne dazwischenzugreifen. Sie warnt die Konfirmanden auch, dass die erste Stunde sehr langweilig werde, denn da würden die Grundregeln erklärt: Handy ein- und ausschalten. Was ist ein Akku? Was eine SIM-Karte oder ein PIN-Code? Welten sollte recht behalten: «Die Stunde war schon ein bisschen langweilig», tönt es während der Pause unisono seitens der Konfirmanden.

Nach der Pause wird geübt. Schon bald klingelt und piepst es im ganzen Raum. Auftauchende Fragen wie: «Speichert es die Namen automatisch alphabetisch?» oder «Wie finde ich die gespeicherten Nummern wieder?» tauchen auf. Die Jugendlichen merken schnell, dass sie ihr Tempo drosseln müssen. Die Atmosphäre ist gemütlich, und doch sind alle Anwesenden hochkonzentriert.

Während das Handy für die Jungen eine Selbstverständlichkeit ist - zum Abmachen, SMS schreiben oder Fotos senden - haben ältere Menschen eher Respekt davor oder Angst, etwas zu löschen. Es sind also genau die gängigen Klischees, die an diesem Kurs sichtbar werden. Die Freude ob der gemachten Fortschritte ist jedoch bei allen spürbar.

Die Motivation, am Kurs teilzunehmen, ist unterschiedlich. Rosmarie Gachnang kann telefonieren, aber noch keine Nummern speichern. Sie findet, das Kurstempo sei perfekt. Albert Nef will keine Gebrauchsanleitungen lesen und geniesst es, direkt von einem Jugendlichen Schritt für Schritt geführt zu werden. Die 65-jährige Elisabeth Wegmüller, die das Handy vor allem zum Abmachen braucht, ist begeistert und sagt, worauf es wohl ankommt: «Eifach fräch draa go, wie das au die Junge mache.» Die 15-jährige Annick meint dazu: «Wir sind mit dem Handy aufgewachsen, und der Umgang und Gebrauch sind völlig normal. Es ist schon komisch, etwas so Selbstverständliches erklären zu müssen.»

Auch allgemeines Knowhow geben die jugendlichen Coaches gerne weiter. So zum Beispiel, wie ein Guthaben geladen wird: Dafür braucht es weder Telefonnummer noch SIM-Karte.

Die 15-jährige Désirée ist beeindruckt vom Fortschritt der 74-jährigen Alice Wirth. «Ich will das Handy nur für Notfälle brauchen. Der Kurs ist genau das, was ich dazu benötige», sagt diese.

Am Nebentisch klingelt ein Handy. Die Seniorin weiss nicht, weshalb. Die 15-jährige Anja erklärt ihr, das sei nun ein richtiger Anruf, den sie doch entgegennehmen solle. «Nein, das möchte ich jetzt nicht.» Verständnisvoll lächelnd zeigt ihr Anja, wie sie den Anruf abweisen kann.

Zufriedene Organisatoren

Die anfänglichen Bedenken der Kursinstruktorin Welten haben sich rasch zerstreut. «Ich war etwas unsicher, ob es durch die vielen Jugendlichen zu laut werden würde oder ob sie zu schnell sein würden. Aber es lief reibungslos.» Sie würde sofort wieder so einen Kurs leiten.

Erika Hagmann ist hoch erfreut darüber, wie erfolgreich der Kurs gelaufen ist, und Pfarrer Capaul ergänzt: «Hier setzen die Konfirmanden ihre Fähigkeiten zum Wohl von Menschen einer anderen Generation ein. Und das ausserhalb der Familie oder ihres Freundeskreises.» Er nennt das gelebte Solidarität im Dorf.

Zürichsee-Zeitung vom 25. November 2008 - Text: Monica Mutti - Bild Michael Trost


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